SC Paderborn vs. SSV Jahn / 10. Spieltag 2021/22
Verfasst: Di 12. Okt 2021, 15:06
Am kommenden Freitag, den 15.10.2021 wird ab 18:30 Uhr ganz Fußballdeutschland, wenn nicht sogar der Rest der Welt gespannt in die Benteler Arena blicken, wenn in der stärksten 2.Liga aller Zeiten der auf Position 3 positionierte SC Paderborn den einen Platz vor ihm liegenden SSV Jahn Regensburg empfängt.
Was ist denn beim SCP passiert? Kaum hatten die Ostwestfalen drei ehemalige Jahnspieler verpflichtet (wovon einer wieder weg ist), schon beendeten sie die Vorsaison auf Platz 9 und damit im biederen Mittelfeld der Liga. Kann sich irgendjemand daran erinnern, wann das beim SCP zuletzt der Fall gewesen ist? Nur so viel: Kinder, die gerade die 3.Klasse einer Paderborner Grundschule besuchen, haben bis zum Abschluss der Vorsaison ihren lokalen Fußballclub nur als sportlichen Auf- bzw. Absteiger miterlebt. Der SCP konnte zwar 2017 trotz eines bemitleidenswerten 18.Platzes noch vor den beiden FSVs aus Mainz und Frankfurt den Klassenerhalt in Liga 3 sichern, dies war aber weniger den guten Leistungen auf dem grünen Rasen geschuldet, als vielmehr einer Entscheidung am grünen Tisch. Dass der große SSV Jahn an diesem Umstand nicht ganz unbeteiligt war, schenke ich mir jetzt, möchte an dieser Stelle dennoch Grüße an das recht leidensfähige Publikum von München Blau loswerden. Nachdem damals also ausgerechnet der Jahn die sportliche Talfahrt der Ostwestfalen bis in die Niederungen der Regionalliga verhindert hat, ging es für den SCP folgerichtig wieder zwei Ligen bergauf und so standen sie 2019 exakt fünf Jahre nach ihrem ersten historischen Aufstieg erneut am Gipfel der nationalen Ligen. Zusammenfassend belegten die Blauschwarzen von 2014 bis 2020 in Summe sieben Mal am Saisonende Plätze, die den Spielern entweder Ruhm, Ehre und fettere Gehaltschecks einbrachten, oder eben Schmach, Demütigung und Zukunftsängste bescherten. Gratulation zu diesem einzigartigen Lauf! Dieser mutmaßliche Serienweltrekord als Fahrstuhlmannschaft führte unbestätigten Gerüchten zufolge sogar dazu, dass der ein oder andere Fan des SCP eine Petition ins Leben rufen wollte, in der über die Umfirmierung der Fußballabteilung in SC Paternosters Paderborn abgestimmt werden sollte. Dieses Thema ist tatsächlich noch nicht ganz vom Tisch, sollte sich in absehbarer Zeit doch noch ein Sponsoring aus dem Bereich der Aufzug- und Hebetechnikindustrie oder der katholischen Kirche auftun und die Paderborner gleichzeitig den erneuten Aufstieg in die erste Bundesliga schaffen. Nach neun Spieltagen sieht es jedenfalls ganz gut aus für den SCP. Derzeit Platz 3 lässt mehr erwarten als nur die erneute souveräne Sicherung der Klasse auf Rang 9.
Mit Rang 9 könnte die Jahnelf am Saisonende gut leben. Glaubt man den Worten des noch amtierenden Geschäftsführers Christian Keller, so lässt der Standort Regensburg den Traum vom Erstligafußball in Ostbayern ohnehin zumindest dauerhaft nicht zu. Stellt sich natürlich die Frage, was Paderborn alles hätte, was wir nicht schon lange haben und warum die dann schon zweimal erstklassig waren? Regensburg liegt an Position 55 der einwohnerstärksten Städte Deutschlands, Paderborn ist nur 56ter. Während in unserer Heimat München Rot wildert, macht den Paderbornern die Borussia das Leben schwer. Klar ist die ostbayerische Automobilzuliefererindustrie angeschlagen, aber der ostwestfälischen Möbelindustrie ging es auch schon mal besser. Kurzum. Was der SCP erreichte, könnte der Jahnelf zumindest einmal auch gelingen. Auf die Abstiegshistorie der jetzt in Bremer Trikots aufspielenden Paderborner kann ich als Jahnfan dann im Gegenzug auch großzügig verzichten. Aber eine Spielzeit in der Bundesliga würde ich schon ganz gerne mal, wenn auch fernab meiner ach doch so ausgeprägten Demut, mitnehmen. Und allerfrühestens, wenn ich meinen Bayernfreunden verkündet hätte, sie könnten sich jetzt warm anziehen, für ihren x beliebigen Meistertitel in Folge sehe ich aufgrund der wiedererstarkten Konkurrenz aus der Oberpfalz schwarz, dann und wirklich erst dann hätte Christian Keller auch meinetwegen aussteigen können. Im Gegensatz zu mir setzte CK die Ziele des Jahn aber wie gewohnt bodenständig realistisch und das war wohl auch gut so. Er hat aus dem Jahn einen etablierten Zweitligisten gemacht und kann sich von seinem endogenen Navi sagen lassen: „Sie haben ihr Ziel erreicht! Neue Zielführung: Sabbatical!“
Forza Jahnelf!
Was ist denn beim SCP passiert? Kaum hatten die Ostwestfalen drei ehemalige Jahnspieler verpflichtet (wovon einer wieder weg ist), schon beendeten sie die Vorsaison auf Platz 9 und damit im biederen Mittelfeld der Liga. Kann sich irgendjemand daran erinnern, wann das beim SCP zuletzt der Fall gewesen ist? Nur so viel: Kinder, die gerade die 3.Klasse einer Paderborner Grundschule besuchen, haben bis zum Abschluss der Vorsaison ihren lokalen Fußballclub nur als sportlichen Auf- bzw. Absteiger miterlebt. Der SCP konnte zwar 2017 trotz eines bemitleidenswerten 18.Platzes noch vor den beiden FSVs aus Mainz und Frankfurt den Klassenerhalt in Liga 3 sichern, dies war aber weniger den guten Leistungen auf dem grünen Rasen geschuldet, als vielmehr einer Entscheidung am grünen Tisch. Dass der große SSV Jahn an diesem Umstand nicht ganz unbeteiligt war, schenke ich mir jetzt, möchte an dieser Stelle dennoch Grüße an das recht leidensfähige Publikum von München Blau loswerden. Nachdem damals also ausgerechnet der Jahn die sportliche Talfahrt der Ostwestfalen bis in die Niederungen der Regionalliga verhindert hat, ging es für den SCP folgerichtig wieder zwei Ligen bergauf und so standen sie 2019 exakt fünf Jahre nach ihrem ersten historischen Aufstieg erneut am Gipfel der nationalen Ligen. Zusammenfassend belegten die Blauschwarzen von 2014 bis 2020 in Summe sieben Mal am Saisonende Plätze, die den Spielern entweder Ruhm, Ehre und fettere Gehaltschecks einbrachten, oder eben Schmach, Demütigung und Zukunftsängste bescherten. Gratulation zu diesem einzigartigen Lauf! Dieser mutmaßliche Serienweltrekord als Fahrstuhlmannschaft führte unbestätigten Gerüchten zufolge sogar dazu, dass der ein oder andere Fan des SCP eine Petition ins Leben rufen wollte, in der über die Umfirmierung der Fußballabteilung in SC Paternosters Paderborn abgestimmt werden sollte. Dieses Thema ist tatsächlich noch nicht ganz vom Tisch, sollte sich in absehbarer Zeit doch noch ein Sponsoring aus dem Bereich der Aufzug- und Hebetechnikindustrie oder der katholischen Kirche auftun und die Paderborner gleichzeitig den erneuten Aufstieg in die erste Bundesliga schaffen. Nach neun Spieltagen sieht es jedenfalls ganz gut aus für den SCP. Derzeit Platz 3 lässt mehr erwarten als nur die erneute souveräne Sicherung der Klasse auf Rang 9.
Mit Rang 9 könnte die Jahnelf am Saisonende gut leben. Glaubt man den Worten des noch amtierenden Geschäftsführers Christian Keller, so lässt der Standort Regensburg den Traum vom Erstligafußball in Ostbayern ohnehin zumindest dauerhaft nicht zu. Stellt sich natürlich die Frage, was Paderborn alles hätte, was wir nicht schon lange haben und warum die dann schon zweimal erstklassig waren? Regensburg liegt an Position 55 der einwohnerstärksten Städte Deutschlands, Paderborn ist nur 56ter. Während in unserer Heimat München Rot wildert, macht den Paderbornern die Borussia das Leben schwer. Klar ist die ostbayerische Automobilzuliefererindustrie angeschlagen, aber der ostwestfälischen Möbelindustrie ging es auch schon mal besser. Kurzum. Was der SCP erreichte, könnte der Jahnelf zumindest einmal auch gelingen. Auf die Abstiegshistorie der jetzt in Bremer Trikots aufspielenden Paderborner kann ich als Jahnfan dann im Gegenzug auch großzügig verzichten. Aber eine Spielzeit in der Bundesliga würde ich schon ganz gerne mal, wenn auch fernab meiner ach doch so ausgeprägten Demut, mitnehmen. Und allerfrühestens, wenn ich meinen Bayernfreunden verkündet hätte, sie könnten sich jetzt warm anziehen, für ihren x beliebigen Meistertitel in Folge sehe ich aufgrund der wiedererstarkten Konkurrenz aus der Oberpfalz schwarz, dann und wirklich erst dann hätte Christian Keller auch meinetwegen aussteigen können. Im Gegensatz zu mir setzte CK die Ziele des Jahn aber wie gewohnt bodenständig realistisch und das war wohl auch gut so. Er hat aus dem Jahn einen etablierten Zweitligisten gemacht und kann sich von seinem endogenen Navi sagen lassen: „Sie haben ihr Ziel erreicht! Neue Zielführung: Sabbatical!“
Forza Jahnelf!